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Mittwoch, 27. April 2011

Balkanblut


Man sagt es ist nicht möglich zu verbergen wo man her kommt, es ist nicht möglich die wurzeln rauszureißen ohne ein anderer dabei zu werden.  Sehe ich mir meine Arme an weis ich in Ihnen fließt dein Blut. Sehe ich mein Gesicht weis ich das ich deine typischen Gesichtszüge habe. Lache ich über einen schmutzigen Witz, weis ich das es auch dich zum lachen bringen würde. 

Steh ich da weis ich das du mich tragen wirst. Deine Kinder sind verstreut auf der Welt doch wir sind vereint in dem was wir sind. Deine Kinder. Ich kenne niemanden der so feiern kann, niemanden für den es dazugehört zu singen und auf Tischen zu Tanzen, kenne niemanden der es für selbstverständlich erachtet mit Jung und alt zu flirten. 

Kenne keine Schöneren Frauen, als deine Töchter, die stets umwerfend aussehen und die Dame geben und zu Hause eine Schlampe im Bett sind. Sie alle legen Wert den Haushalt zu beherrschen so wie sie die Modetrends beherrschen. Sie vereinen Orient und Oxident in Perfektion, sind die Bauchtänzerinnen der Neuzeit. Sie besitzen Macht und bleiben dennoch Frau. Sie dulden unter sich keine Emanze die Aussieht als sei sie ein Mann. Alice Schwarzer wäre für deine Töchter ein gefundenes Fressen. Deine Töchter sind Stark und Taff. Sie setzen die Waffen einer Frau ein, jeder der sich einst in den Augen deiner Töchter verloren hat weiß wovon ich spreche. 

Deine Söhne sind Herrschsüchtig und Stark, jeder von Ihnen mit Eifersucht ausgestattet und bereit jederzeit in den Krieg zu ziehen. Sie arbeiten hart und setzen lieber ihre Physische Kraft ein wie ihre Geisteskraft. Sie wollen stets bewegen, erfolgreich sein, und sind sich für nichts zu schade. Sie sind tolle Sportler jeder, so scheint es hat ein Sportliches Talent. Wenn Sie lieben, lieben sie aufrichtig. Doch bis sie endlich beginnen zu lieben kann es lange dauern. Dich Mutter schützen sie stets. Wenn die Welt Soldaten sucht die jederzeit bereit sind in den Krieg zu ziehen, selbst gegen einen Feind den die Welt nicht kennt, dann sei gewiss unter deinen Söhnen hätte sie schnell eine Armee zusammen. Deine Töchter wissen um die Bereitschaft  zu sterben, und das wird sie über die Jahre wohl auch so stark gemacht haben. Sie alle können allein überleben, doch nur zusammen sind sie unbesiegbar.  Wir sind alle bereit für dich in unser Verderben zu rennen, so wie es unsere Großväter und Väter getan haben. Aus aller Welt würden wir herreisen um dir den Rücken zu stärken. 

Deine Vorgärten Mutter sind durchbohrt von weißen Grabsteinen die aus dem Boden sprießen, an ihren Anblick haben wir uns gewöhnt. Als seien es Blumenkästen die du uns hingestellt hast um uns daran zu erinnern wie alles enden wird. Die Erde in unseren Gärten in unseren Wäldern erzählt von der Blutigen Geschichte die hier geschrieben wurde. Deine Flüsse sind wie Adern in deinem Körper sie fliesen stets und machen den Anschein das sie niemals Austrocknen würden. Deine Brücken vereinen was sich sonst nicht vereinen lässt. Deine Lieder sind voll mit Trauer. Niemand kann Schmerz so schön umschreiben wie deine Töchter und Söhne. Jedes Wort davon geht direkt ins Herz. Als wäre deine Sprache nur dazu gemacht das Leid was dir widerfahren ist zu umschreiben. 

Du bist so unglaublich vielseitig, laufe ich durch deine Straßen sehe ich die Geschichte der Zeit an mir vorüberziehen. Du Vereinst Altertum und Moderne. Nur über deine Felder kann man Barfuß rennen vorbei an Schlangen und Landmienen. Nur in deinen Dörfern kann man in Ruinen neues Leben entdecken, Bäume die durch das Unkraut in die Freiheit wachsen. Unter deinem Himmel fühlt sich die Luft anders an die wir atmen, sie ist schwer und brennt in den Lungen und doch ist sie zuckersüß im Abgang. Liege ich unter deinem Himmel, so sind die Sterne klarer und die Musik der Ziehharmonika scheint niemals zu verklingen. Und wenn ich dann so vor mich hin träume und an dich denke erklingt in meinem Ohr stets „tamburalo momce uz tamburu….“

Mittwoch, 20. April 2011

Leuchtfeuer

Es heißt es gibt im Jahr 4 Jahreszeiten, Frühling Sommer Herbst und Scheisse. 

Ganz so eng sehe ich das nicht. 

Der Winter ist am Anfang schön. Schön kalt vor allem. Er steigert die Geburtenrate, naja 9 Monate danach. 

Aber irgendwann haben wir die Nase gestrichen voll, nicht nur mit Flüssigkeit, sondern auch einfach davon krank zu sein, zu dick eingepackt und das man im Dunkeln rausgeht und nach hause kommt wenn es wieder dunkel ist. Den ganzen Tag wird man beleuchtet von unschön verpackten Halogenlampen. Die uns wie in einer riesen Hühnerfarm beleuchten. Uns wärmen und uns vortäuschen das es Tag ist so das wir Fressen und wachbleiben. Bis wir Fett genug sind um Geschlachtet zu werden, naja in unserem Fall um uns selbst Fertig zu machen weil wir nicht mehr in unsere Klamotten passen. 

Ich bin aber kein kleines Küken das auf die Wärme einer Lampe angewiesen ist. Ich sende meinen Ruf nach der Sonne in den Himmel wie eine Leuchtrakete, ich möchte morgens wieder von der Sonne geweckt werden. Möchte morgens die Sonne sehen bevor ich in meinem Büro verschwinde. Ich möchte nach hause fahren und noch etwas von der untergehenden Sonne haben und nicht unter Strassenlaternen den Weg nach Hause suchen.  Wir sind alle wie die kleinen Maiglöckchen die sich durch den Schnee bohren, ihn zu Seite schieben und dann in wunderschönen Farben kleine Tupfer im Schnee bilden. Ein Phänomen was sich immer wieder beobachten lässt, ja natürlich hat es draußen noch Temperaturen die Nippel gefrieren lassen, so das man damit Diamanten schneiden könnte, aber die Sonne scheint, das bedeutet für manch einen das es Zeit wird ungefragt die weiße Haut in die Welt zu strecken, samt dem angefressenen Winterspeck. Je mehr Sonnenstrahlen umso weniger Stoff...eine recht einfache Mathematische Gleichung. 

Alles was jetzt interessiert ist der perfekte Bikini und die dazugehörige Bikinifigur die von 100 Personen am ende 5 schaffen, aller anderen erleben die Freude mit dem kleinen Spielzeug das unsere Jugend begleitet hat. Dem Jo-Jo Effekt. 

Wir brauchen Aufrüstung im Kleiderschrank und der Frühling schenkt uns genug Kraft dazu, er schenkt uns die Kraft zu lächeln die wir, zumindest sieht es manchmal danach aus, über den Winter nicht mehr hatten. Wenn man jetzt durch die Gegend schlendert verloren in seiner eigenen Welt kommen einem erstaunlich viele Menschen entgegen die die Mundwinkel nach oben ziehen. Wohlmöglich auch weil sie sich auf die Pirsch machen, nach einem neuen Partner. Die berühmt berüchtigten Frühlingsgefühle. In mir rufen sie nur Wut auf, darüber das die Wiesen nun überflutet werden mit Pärchen die ihre junge Liebe demonstrieren müssen. Neurotisch wie von einem inneren Zwang besessen, müssen nun alle Händchenhaltend, Kuschelnd und Klammernd beweisen das sie infiziert sind von der Liebe. Die Bäume haben ihre weisen Kleider abgeschüttelt, und die Frauen machen den Anschein als hätten sie nur diesen einen Wunsch, sich in ein weißes Kleid zu drücken und zu heiraten. Nennt sich das dann Trikottausch? Während unsere Umwelt nun Farbenfroh wird, und die Grüntöne sich zu übertreffen scheinen, übertreffen wir uns mehr mit schlechtem Geschmack und der falschen Kleiderwahl. Im Frühling gilt der Zwiebellook. Nur so als kleinen Tipp zwischendurch. Vor allem wen die Haut noch nicht von der Sonne geküsst wurde. Man kann natürlich was dagegen machen, in dem man sich ungeschützt in die Sonne legt oder unter der Sonnenbank einschläft, den dann bekommt man diesen gesunden rot stich der eine gewisse Romantik und Schüchternheit auf unsere Haut zaubert, was sicherlich vorteilhaft ist für die Suche nach einem Passenden Partner. 

Hier zeigt sich dann wieder dass sich das Ozonloch genauso schnell ausbreitet wie die schwarzen Löcher in unseren Köpfen. Möglicherweise werden wir auch einfach nur Sorgenfreier. 

Oder wie ich es die Tage aufgeschnappt habe: Frauen sind auch Jäger und Sammler, wir Jagen Männer, und Sammeln Taschen. Das Funktioniert bekanntlicherweise gebräunt und gestylt am besten. Den auf Weißwürste stehen Männer auch nur während dem Oktoberfest und dazu ein Kühles Blondes. 

Aber was das schönste am Frühling ist, ist der Geruch in der Luft, es riecht nach Grill. Frisch gebrutzeltes Fleisch dessen Geruch sofort das Wasser im Mund zusammen laufen lässt. Natürlich nicht zu vergessen das Eis essen. Es ist wie die Aufwärmphase vor einem Marathon. Wir wärmen uns auf für den Sommer. Können es kaum erwarten dass es wärmer wird, die Tage länger und die Nächte scheinbar unendlich. Es scheint als würde das Leben zurückkehren uns in eine gewisse Aufbruchsstimmung bringen, als hätten wir alle große Pläne, und nun auch endlich die Kraft dazu. Also schmeissen wir den Grill an, setzen die Sonnenbrille auf und Atmen tief durch. Mit dem Heuschnupfen kommen dann sicher auch bald die Frühlingsgefühle !


Montag, 4. April 2011

Der Teufel ist ein Eichhörnchen

Wenn der Teufel ein Eichhörnchen ist dann ist der Teufel sicher eine Frau,  aber er trägt ja auch Prada und damit hat der Teufel schon mal guten Geschmack bewiesen. 

Was also hat der Teufel das Eichhörnchen und Prada mit mir zu tun? Ganz einfach ich fürchte ich bin ein Eichhörnchen. Um genau zu sein bin ich wohl eins das kurz vor dem Winterschlaf steht. Nur das der bei mir wohl das ganze Jahr bevorsteht.  Eine kleine Höhle habe ich natürlich auch, naja der Teufel hat schließlich auch eine. Warum sollte ich mich schlechter stellen?

Ich gehe so gerne auf Beutezug um die leckersten Teile zusammen zu suchen, am liebsten Schnäppchen. Ich laufe wild durch die Gegend mit einer bemerkenswerten Ausdauer. Wirklich wenn ich mir den Vorsatz mache Joggen zu gehen bin ich noch nicht mal aus der Wohnung raus und schon bin ich fix und fertig, natürlich habe ich das perfekte Outfit zum Joggen. Nur läuft es eben nicht von alleine den dreh hat es noch nicht raus. Deswegen schlendere ich dann eher, um dann für gut aussehende Jogger so auszusehen als würde ich mich gerade unglaublich fit halten.  Aber eigentlich ist die Fitness, also die einzig wahre die ich durchhalte und gerne Betreibe ist Extremshopping! 

In meinem Kleiderschrank herrscht Chronischer Kleidermangel, das Phänomen das Waschmaschinen Socken schlucken kann ich nur bestätigen nur verschwinden dort bei mir auch Jeans, Blusen, Blazer Schuhe und andere überlebenswichtige Dinge. Sie verschwinden einfach, möglicherweise ist mein Kleiderschrank auch Bulimie krank, verschlingt alles und kotzt es irgendwann aus.  Oder es ist eine Sekte bei dem ich meinem Kleiderschrank einfach regelmäßig Opfer bringen muss.  Wie gesagt ich habe das Phänomen,  beziehungsweise die Ursache für den Kleiderschrank voll mit „Nichts zum Anziehen“.  

Ich mache mich also wie das Hungrige Eichhörnchen auf den Weg nach Vorräten die ich verstauen kann und bei Gelegenheit meine Freude daran zu haben. Wir sind dabei sehr wählerisch überlegen uns was wir noch brauchen um nicht eintönig zu sein. Es muss genug sein um lange davon zehren zu können. Wir tragen unsere Beute in unseren Bau, ziehen mehrfach los wenn es sein muss. Probieren zwischendurch. Sammeln weiter. Dann zum Schluss wenn sich das Vergnügen dem Ende zuneigt, schleiche ich mich in meinen Bau ein letztes Mal für diesen Tag. Schließe leise die Tür auf, schleiche mich in mein Zimmer, in der Hoffnung nicht erwischt zu werden. Mein Konto ist längst ausgereizt und jeder Mann der die Tüten sieht weis wie spät es ist. So wie sich das Eichhörnchen einkuscheln muss bevor der Winter es ereilt. Ich bin ein Eichhörnchen. Und das ist bekanntlich der Teufel, wohl weil der Teufel die Sündigen verführt um in die Hölle zu kommen bevor die Schutzengel einen Retten können. Also sind meine Mitbewohner eigentlich Engel? Und mein Schrank ist die Hölle? Das kann durchaus sein den wenn ich morgens davor stehe, fluche ich wie ein Rohrspatz, wo zur Hölle ist dies und das …
Wenn also der endlose Flur endlich überbrückt ist verstecke ich meine Beute, damit sie nicht sofort gefunden wird und wohlmöglich ein anderer an Beute kommt. Wie soll ich den dann den Winterschlaf überleben?! Was ich noch mit dem Eichhörnchen gemeinsam habe? Na das Vergessen der Mühevoll zusammengesuchten Beute. Das süße kleine Hörnchen vergisst einfach wo es seine Nüsse vergraben hat. Ich vergesse wann ich welches Teil gekauft habe, dann ziehe ich es aus dem Schrank und freue mich wie der Teufel weil da sogar noch ein Preisschild dranhängt. Den auch Kleidung hat eine Haltbarkeitsdauer, man wird schlanker aber eher vollschlanker. Oder die Farbe kommt aus der Mode, deswegen sammeln das Eichhörnchen und ich auch gerne Basics. Die kann man immer gebrauchen. 

Warum wir Frauen so sind? Vielleicht gibt es uns das Gefühl das wir hatten als wir als kleine Mädchen an Mamas Kleiderschrank gegangen sind, in ihre Kleider geschlüpft sind und uns mit ihrer Schminke angemalt haben. In Mamas Schuhe rutschten, um damit die ersten wackligen Schritte zu machen auf dem Weg zur Frau, auf dem Weg zu etwas besonderem. Um hübsch auszusehen, so wie Mama, den gibt es jemand tolleres als Mama? Wer würde schon sagen dass die eigene Mama der Teufel ist.