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Mittwoch, 7. Dezember 2011

stummer Schrei eines schlaflosen Traums

was für ein Tag, froh endlich zu Hause zu sein in meinen vier Wänden. Die Tür ins Schloss fallen lassen und die Welt ausschließen. Genug für heute, genug von der Welt. Ich schalte mein Handy aus. Ziehe den Stecker des Telefons. Ruhe ! Nur für einen Augenblick, soll ruhe sein ! 
Ohne große umschweife unter die Dusche, den Tag von sich runterwaschen. So fern das möglich ist. Weil  es so schön war, ins Bett fallen, und schlafen. 

Mitten in der Nacht werde ich wach. Ich höre Geräusche. Erstarre vor Angst! 
Wer auch immer das ist, von wem auch immer diese Geräusche stammen. 
Es ist in meinem Zimmer! Nur ein paar Schritte entfernt von meinem Bett. 

Ich drücke die Augen zu vor Angst, auf keinen Fall darf ich sie jetzt öffnen. 
Meine Stimme ist weg. Ich traue mich nicht zu schreien. 
Wie konnte ich nur den Stecker des Telefons ziehen ?! 

Wie nur das Handy ausschalten ?! Welcher Teufel hatte mich nur geritten ?! 

Aber wie kommt er hier rein ? Habe ich Tür nicht verschlossen ?  Während in meinem Kopf die Gedanken rotieren, bin ich vor Angst erstarrt und meine Atmung ausgesetzt hat. Begreife ich was passiert. 

Ich spüre förmlich wie er im dunklen angelehnt an meinem Türrahmen steht. 
Ich liege seitlich da, mit dem Rücken zu ihm die Augen fest verschlossen! 

Was auch immer jetzt passiert, lieber Gott lass mich nicht überleben ! Lass mich nicht überleben ! 
Er stößt sich vom Türrahmen, ich höre das dumpfe Geräusch, er kommt näher. Leise. 
Hätte ich nur nicht so einen schlechten Schlaf würde ich dies niemals hören ! Gott verdammt warum nehme ich den keine Mittel um fest zu schlafen ?!


Zu spät !

Er steht an meinem Bett ! Wie kann man Bewegungsabläufe nur fühlen ? Ich sehe ihn nicht, aber ich weiss das er da ist, ich fühle es. Als hätte ich Augen am Hinterkopf! Wenigstens sind die offen. 
Alle Sinne sind gereizt, ich bin angespannt. Kann ich nicht einfach explodieren. Mich in Luft auflösen ?!

Zu spät! 

Er sitzt an meiner Bettkannte, sieht mich an. Worauf wartet er ? Was will er ? 

Lieber Gott lass mich diesen Körper verlassen ! Jetzt sofort ! Notfall ! Was würde es mir bringen jetzt zu schreien, nach wem ? 

Er legt sich langsam und Behutsam neben mich. Als würden wir uns kennen. Rutscht auf. Ich spüre seinen Körper, direkt hinter mir. Seinen Arm legt er sanft um meine Taille. 

Lieber Gott lass mich sterben ! Jetzt ! Sofort ! Lass mich das nicht überleben!

Jetzt registriere ich das mir die Tränen laufen, durch die Nase versuche ich tief einzuatmen um aufzuschreien, alles was ich schaffe ist ein Schluchzen! 

............


Ich fahre nach Hause, es ist schon viel zu spät und der Nebel hat sich ausgebreitet. Ich bin fast alleine unterwegs auf der Autobahn. Gelegentlich rauscht einer an mir vorbei. Das ganze Auto wackelt. Ich greife fester ins Lenkrad. Richte den Blick nach vorne. Meine Augen sind angestrengt, ich kann vor mir fast nichts sehen, sobald etwas mehr Sicht da ist drücke ich auf das Gaspedal. 

Ich fahre schneller. Ich will nach Hause. 

Dann schaue ich in den Rückspiegel. Nichts als Dunkelheit, und dieser verdammte Nebel. 

Wäre ich nur rechtzeitig losgefahren. Ich hasse diese Strecken, um diese Uhrzeit, alleine. 
Gefangen im Auto mit meinen Gedanken. 
Allgemein gefangen in meinen Gedanken. Es ist unglaublich schwierig sich auf die Strasse zu konzertrieren wenn das eigene Kopfkino einen so beeinflusst das man komplett abschweift. 

Ein Blick in den Rückspiegel verrät mir das da zwei Lichter auf mich zugeschossen kommen. Auf meiner Fahrspur. Nichts wildes. Wird gleich überholen, an mir vorbeiziehen. Und in den Nebel rasen. Verschwinden. Auf Nimmerwiedersehen. 
Wie viele Meter es wohl sind, oder besser gesagt wie viele Sekunden mir wohl noch bleiben, bis ich die Strecke wieder für mich habe. Unbewusst hab ich das Lenkrad leicht nach links gezogen, als würde ich überholen wollen. Ich muss zurück in meine Spur, etwas beschleunigen. Um keinen Auffahrunfall zu provozieren. Nicht bei der Dunkelheit, nicht in dem Nebel! Schnell nach hinten sehen ob ich das Überholmanöver meines Verfolgers gestört habe. 

Zu spät! 

Im Rückspiegel ist nicht wie erwartet das andere Fahrzeug! Er ist es ! Unsere Blicke treffen sich im Rückspiegel ! Er sitzt auf meiner Rückbank ! In meinem Auto ! Er ist komplett schwarz gekleidet. 
Deswegen hab ich ihn die ganze Zeit über nicht bemerkt ! Wie kommt er in mein Auto! 
Er lächelt und sagt " Du musst schon etwas vorsichtiger sein"

Zu spät ! 

Ich habe das Lenkrad nach rechts gezogen aufs Gas gedrückt. Alles was ich jetzt sehe ist die Leitplanke. 
Nacht und Nebel!

Stille! 

Freitag, 2. Dezember 2011

Nähkurs

Es ist dunkel draußen, nur der Vollmond wirft seinen Schatten in mein Zimmer. Ich hab ihn aufgehen sehen, hab gesehen wie die Sonne verschwand und der Mond sich rechtzeitig zu seiner Schicht meldet. 
Auch heute Nacht wird der Mond begleitet von diesem kleinen Stern der einem immer das Gefühl gibt er würde hinter dem Mond her reisen. Ein paar Wolken gesellen sich dazu. Kein außergewöhnliches Bild. Dennoch ein schönes.
Die Luft ist ziemlich schwer es riecht nach Regen der aufzieht. Der Geruch von trockenen staubigen Straßen die durch den Wind und Feuchtigkeit ihren unverkennbaren Geruch tragen. Dann werden die Regentropfen an mein Fenster klopfen, um Einlass bitten. Zunächst noch Zaghaft und dann werden sie wie wild gegen mein Fenster springen gegen die Dachziegel und gegen die Blätter der Bäume. Regen eben. 
Auch diesmal werde ich ihn nicht rein bitten, wieso auch. Manch einer hat den glauben das der Regen uns rein wäscht, vielleicht vergessen sie dabei die Kraft die Wasser hat wenn es erstmal gesammelt ist und nicht in Tropfen vorkommt.
Ich sitze in meinem Sessel, die nackten Füße berühren den kalten Marmorboden, die erwartete Kälte lies mich erst zusammenzucken, doch dann gleicht sich meine Körpertemperatur dem Boden an. 
In meiner Hand halte ich ein Weinglas. Aus meinen Augen fließt der seltenste Rohstoff den es in meiner Welt gibt, meine Tränen. Als Kind schien dieser Vorrat schier unendlich aber inzwischen passiert es so selten das die Träne das kostbarste ist was ich bieten kann Weil es sich hierbei um eine Kostbarkeit handelt sammle ich die Tränen in diesem Weinglas, ich lasse sie vom Auge an der Nase entlang gleiten Richtung Kinn zusammenlaufen, und dann tropfen sie Tropfen für Tropfen in mein Glas.
Mir kommt es vor als würde ich hier schon die gesamten Jahreszeiten sitzen. Als müsste ich in der Schule Nachsitzen, solange bis ich alle Facetten kenne die Tag und Nacht bieten, zusätzlich zu den Jahreszeiten.
Ich betrachte dieses Schauspiel schon so lange das es mich langweilt. 
Wenn ich es nicht mehr sehen kann versuch ich es mit beiden Füßen auf dem Boden zu stehen, mich von meinem Sessel zu erheben. Doch die meiste Zeit fehlt mir die Kraft, ich ziehe die Beine eng an den Körper umschlinge die Knie mit einer Hand, mit der anderen halte ich mein Kostbares Glas.
Ich habe versucht im Bett zu liegen, auf dem Rücken den Kopf aus dem Bett gestreckt so das dass Blut in den Kopf Fliesen kann, so kommt wenigstens ein bisschen wärme in meinen Körper und der Druck geht nun auf die Augen nicht auf den Hals so kann ich wenigstens atmen ich drohte zu ersticken, in meiner Brust klafft ein großes Loch die Rippen sind zurseite gebogen, aus dem dunklen Loch fließt Magma heraus. Die Dunkelheit in diesem Raum blendet mich. Die Stille ist ohrenbetäubend. Meine Gedanken schreien quer durch meinen Kopf prallen gegen die Schädeldecke, reflektieren, verdoppeln sich beim Zusammenprall, ich kann keinen davon fassen. Nicht das ich es nicht versucht hätte mit beiden Händen, mit Fangnetzen mit Schubladen ich wollte ja Ordnung schaffen, selbst mit hinterhalten hatte ich es versucht nur kamen dadurch noch mehr Gedanken. Jetzt hab ich es aufgegeben ich lasse ihnen freien Lauf. Irgendwann werden sie müde werden und von allein auf den Boden der Tatsachen fallen. Dann werde ich meinen Besen nehmen und alle über einen Haufen kehren. Vielleicht kehre ich die Gedanken dann auch unter den Teppich oder ich sortiere sie neu. Aber nicht jetzt, noch sind sie schneller wie ich und mir fehlt bei weitem die Kraft ihnen hinterherhinken. 
All die Erklärungen, Bücher und Ratschläge, alle Filme alle Lieder die mir deutlich machen sollten was hier vorgeht, die mich erkennen lassen sollten ab wann es schief ging. Wo der Augenblick war als mir alles aus den Fingern glitt. Ich hab sie verzehrt. Verdaut. Wiedergekäut. Verdaut und doch wieder ausgespuckt. Sinnlos, Den Sinn, die Antwort auf all die vielen Fragen ich werde sie wohl nicht finden. Nicht in diesem Leben. Nein wohl möglich nicht mal im nächsten, während ich hier vor mich hin vegetiere hat die Welt sich frecher weise weiter gedreht. Durch ihr ständiges Drehen hat sie Neuigkeiten mitgebracht die erwarten durchlebt zu werden. Eigentlich wollte ich eine Auszeit. Aussteigen aus diesem Karussell, mir ist eben schlecht geworden. Also muss man Aussteigen solange man noch gerade aus gucken kann. Scheint als hätte ich den Zeitpunkt verfehlt. 

 Ich stehe meinem Spiegelbild gegenüber, starre das blasse etwas an, rücke meine Haare zurecht, streiche mein Kleid glatt, öffne die Schublade, ziehe eine Nadel heraus, ziehe den Faden durch die Öse, steche die Nadel in meine Brust, und nähe im zickzack das Loch in meiner Brust zu. Provisorisch, Ich war noch nie eine gute Näherin. Aber es wird schon halten. Eine weile. Bis durch eine weiterer Unachtsamkeit die Wunde aufreißt. Blöd das es dafür keine Sollbruchstelle gibt. Oder einen Rauchmelder. 

Auf Ex trinke ich mein Glas leer.Welch kostbarer Rohstoff.

Rein in die Regenstiefel. Den Schirm aufspannen. Zieldirekt und mit Anlauf in die erste Pfütze !