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Montag, 6. Februar 2012

Lebensbetriebsanleitung

wir fahren ein Auto das uns sagt wann man hoch oder runterschalten soll, das von allein Scheinwerfer und Scheibenwischer anmacht das selber einparken kann und ein Navi das uns überall hinführt nur nicht ans Ziel
unserer Mobilität sind fast keine grenze ngesetzt. Bis auf die des Bedieners.

Wir haben für alles Sensoren, Frühwarnsysteme, Vorbeugungsmaßnahmen, Verhütungsmittel und allerlei Kurse in denen man lernen kann sich vor jeglicher Gefahr zu schützen. Ausser vor der die man selbst darstellt.
Fahrsicherheitstrainings, Computerkurse für Rentner, Schwangerschaftsübungen für Frühreife Teenager. Es gibt Ratgeber zu allem möglichen hin bis zum richtigen Stuhlgang und wie man diesen am besten bewältigt.
Jeder fühlt sich dazu berufen sich als Terrorexperte zu betiteln oder Wirtschaftguru. Für alles das jemand gebraucht wird der mit Lexikondeutsch um sich werden kann darf sich auch Experte nennen, versteht eh keiner was dieser "Experte" einem sagen möchte. Warum sich auch die mühe machen, und eine eigene Meinung binden ? Es gibt doch auch Gehirnaktivitätenvermeidungspräperate. Faulheit.


Wir sitzen vor der Glotze und schauen anderen Menschen dabei zu wie sie ihr leben nach Drehbuch leben und uns vermitteln wollen das genau dass Reality TV ist. Wir verstecken uns hinter dem grossen Welt weiten web um jemand zu spielen der wir nicht sind um unserer comunity zu erzählen "so sind wir in Wirklichkeit auch". Nur das von der Wirklichkeit nicht mehr viel übrig bleibt. Oder wir uns eh nicht mehr trauen uns im Reallive einzulogen, lieber machen wir mit dem gelben Urlaubsschein frei und surfen im Netz. Da kann man wenigstens sein, wie man gerne wäre.

Es gibt eine App für alles selbst eine die Spühlgeräusche simuliert damit man ungestört seinen Toilettengang verrichten kann.

Ich hätte gerne ein Frühwarnsystem das mich warnt wenn ich mal wieder dabei bin den falschen Menschen zu vertrauen. Ein Fahrsicherheitstraining um in jeder Situation in einer Beziehung genau richtig reagieren zu können. Vorteilhaft wäre ein ESP Programm was meine Beziehungen in der Spur hält und ABS wäre auch nicht schlecht das mich bremst wenn ich mal wieder mit Vollgas ins nächste Fettnäpfchen einen Bauchplatscher mache.

Wie wäre es mal mit einem Navi das mir immernur den richtigen weg zeigt, den ich gehen muss um an meine Ziele zu kommen und das unbeschadet. Und ein Übersetzungsprogramm das mir das kaudawelsch übersetzt das mir meine Welt vorwirft. Oh und wenn wir schon dabei sind hätte ich gerne das ultimative Ordnungssystem um in meinem Kopf all meine Gedanken sortieren zu können.

Ich hätte gerne eine App die zu jeder Zeit an jedem Ort die Richtigen Worte für jede Situation hat so müsste ich mir nie wieder überlegen mit welchen Worten ich mein aufrichtiges Beileid ausdrücken kann oder was man am besten sagt wenn man gerade verlassen wurde oder seinen Partner beim Sex mit einem nichtpartner erwischt.Oder wie man seinen Kollegen erklärt das die Sympathie die man für einander empfindet höchstens Freundschaftlicher Natur ist und man nicht sofort mit jedem Sex haben möchte den man anlächelt. Manchmal grinse ich auch einfach nur so. Weil ich nicht alle töten kann, gibts da denn nicht auch was von Ratiopharm?

Am besten wäre es wenn ich statt Fettpölsterchen eine Massagefunktion hätte um mich jeder zeit selber massieren zu können. Und beheizbare Füsse damit mein Partner nachts schlafen kann ohne sich eine Blasenentzündung zu holen wenn ich meine Füsse an ihm wärmen möchte.
Wer weiss vielleicht stehen wir kurz davor uns selbst mit irgendwelchen Apps ausstatten zu können, aber im Moment können wir das nicht. Und so fehlen mir immernoch die Worte meinem Kumpel zu erklären das ich leider nicht in ihn verliebt bin und seine Gefühle nicht teile. Ich laufe trotzdem jeden Tag mehrfach gegen die Wand und Springe in Fettnäpfchen, sogar mit Anlauf. Ich werde missverstanden weil mein Kauderwelsch nicht in das Ordnungssystem meines gegenübers passt. Klar das ich das Geräusch von zuschlagenden Türen kenne und den Anblick von Menschen die sich aus meinem Leben entfernen, mehr oder weniger freiwillig.
Ich brauche kein härteres Material als Diamanten ich habe schlieslich meinen Dickkopf. Ich betreibe extremsport was Fehlverhalten angeht, weil ich es nicht immer als Fehlverhalten interpretiere. Möglicherweise liegt das daran das ich noch nicht sonderlich lange eine Ichexpertin bin. Die einzig gute Tat am Tag die ich verbringe ist andere zum lachen zu bringen, sei es auch nur durch die tatsache das ich völlig vertieft vor einem Plakat stehe oder gegen eine Glasscheibe renne, in Hundescheisse trette oder ohne Gebühr einfach so ein Kompliment rausschmetter.  Manchmal verliere ich einfach so die Orientierung und habe das Kurzzeitgedächnis eines Fisches, so das ich mir nicht merken kann was ich sage, geschweige den was ich schreibe. Ist doch klar das ich mir dann wiederspreche, was interessiert mich mein Geschwätz von gerade eben wenn ich mich eh nicht mehr daran erinnern kann ?!
Ich mache mir mehr Gedanken darüber mit meinen Sensoren jede Veränderung Gefühls oder Aussehenstechnisch meiner Umwelt wahrzunehmen wie auch nur einmal im entferntesten zu merken wie ich mich selbst kaputt mache. Ohne Airbag ohne Schutzuniform ohne doppelten Boden und ohne Auffangnetz.

Den es bleibt letztendlich wiedereinmal nur eins zu sagen, ich bin verantwortlich für das was ich sage, nicht für das was Ihr versteht. 



2 Kommentare:

  1. ... wird nicht jeder verantwortlich gemacht für das was verstanden wurde? natürlich ist man letztendlich für das verantwortlich was man sagt und wenn es keine rolle spielt was ankommt, ist letztendlich auch egal was gesagt wurde und wie es gesagt wurde. es hilft dem professor auch nicht wirklich zu wissen, das er alles weiß, wenn er es nicht vermittlen kann. also ist es vielleicht schon ein wenig von bedeutung, was versteht der gegenüber.

    ansonsten ist wohl der trend weg vom rl zum sl gang und gebe. wir lassen uns in der tat gerne in erfundene und überspritzte freak shows entführen um uns über probleme aufzuregen, die wir ansonten nicht mal kennen würden.

    ich träumte auch von solchen hilfsmitteln, die einem helfen alles richtig zu machen. lerne jedoch mehr und mehr dazu. es ist und bleibt schwierig, aber wenn man sich selbst aus dem geschehen rausnimmt oder von der bühne entfernt wird es überschaubarer. man muss dann nur noch herausfinden, ob man zuschauer oder regisseur ist. (pb)

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  2. ... navis, apps und sonstiges ist aber auch nur dann hilfreich, wenn schon die daten über die ziele und die möglichen wege oder die funktionsweisen bzw. die richtigen einstellungen bekannt sind - im straßenverkehr funktioniert das, aber wie ist das bei menschen? wer wird hier die einzelnen charaktere auskundschaften, die eigenheiten erforschen und diese dann zur verfügung stellen. auch früher war es einfacher nach dem richtigen weg zu fragen, als informationen über die mitmenschen zu erfahren. liegt es manchmal daran, dass wir uns an das heutige tempo meinen anzupassen zu müssen? durch bekanntschaften und beziehungen rauschen, uns wundern weshalb sich jeder überfahren fühlt, und gleichzeitig schon ein neues ziel programmiert haben. uns nicht mit dem beifahrersitz abfinden sondern immer selbst das steuer in der hand haben wollen? wir sehen die geschwindigkeitsbegrenzung und gehen trotzdem nicht ...

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