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Dienstag, 6. September 2011

die leichtigkeit des seins

dauerhaft brennt in mir eine Glut
sie nennt sich Wut,
allgegenwärtig und schnell entflammbar
aufbrausend und vernichtend die flammen die daraus her vorkommen

in mir weht ständig eine Briese
streichelt sanft jede Kriese,
nähert die Glut und steigert die Wut

in mir strahlt die Sonne
blendet und wärmt 
vertreibt manchmal gar die Sicht

in mit tobt ein Fluss
voll Gier und Überdruss
in mir wohnt die See
deren Gezeiten ich nicht versteh

in mir wohnt eine Meerjungfrau
der ich nicht über den Weg trau
sie ist ein Fabelwesen
so eins wäre ich immer gern gewesen

in mir wohnt der Schatten
in einem Haus nur aus Latten
es hat eine Fenster keine Türen
um ihn nicht ans Licht zu führen

in mir wohnt ein Kind
es zeigt sich nur geschwind
es hat Angst vor Starkem Wind,
vor Gewitter
den es hat keinen Babysitter

in mir wohnt eine Mutter
die eisern Bewacht 
was sie hat hervorgebracht

in mir wohnt ein Drache
der sieht zu was ich mache

in mir herscht die Eiszeit
sie wird geführt von der Einsamkeit
mein Sein ist kühl
zeigt nie was ich fühl
im kleinen versteckt sich meine Zuneigung
den ich suche nicht immer die Reibung
meine Liebe eine Orchiedee
deren Pflege ich nicht verstehe

in mir steht ein Fels in der Brandung
er zeigt sich deutlich in seiner Umrandung
in mir wohnt ein Stehaufmännchen
dessen Glieder nur nachzugeben scheinen
in mir wohnt ein Ritter
sein Blut schmeckt Bitter

in mir wohne ich
und nicht mal ich verstehe mich

das also meine Lieben
ist von alldem geblieben
den die Leichtigkeit des seins
ist die Schwierigkeit des "bins"




1 Kommentar:

  1. mitreissend! genial!
    ein absolutes Gefühlswirrwarr, unerfüllte Sehnsucht, die Angst schwach / angreifbar zu wirken, in sich selbst Zuflucht suchen und sich einkapseln, dies aber wollend nicht vermeiden könnend, sich selbst verfluchend erleiden.
    (h.i.e.b.r.? pb)

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