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Dienstag, 2. November 2010

Blättertanz

Ich sitze auf meiner Schaukel. Die Füsse haben keine Berührung zur Erde. Im Übrigen bin ich fest entschlossen nie wieder den Boden unter meinen Füssen zu spühren. Ich bleib einfach hier. Hebe ab. Um mich herum erstreckt sich eine Herbstlandschaft wie sie schon lange nicht mehr da war. Die Blätter haben ihre Buntesten Kleider ausgepackt. Die Bäume tragen sie voller Stolz. Auf dem Boden liegen schon einige von Ihnen die ihr Bild auf den Strassen fortführen wollen. Die Sonne scheint aber es ist schon lange nicht mehr warm genug. Meine Hände greifen fest in die Ketten. Ich bleibe hier. Trenne mich vom Boden, genauso einfach wie man sich von der Vergangenheit trennen kann. Die Sonne scheint mir ins Gesicht und fast wie von selbst muss ich lächeln.
Da fällt er mir auf ein einzellner Baum, irgendwie getrennt von den anderen. Er steht so mächtig und stolz da, als würde es ihm nichts ausmachen das er da ganz alleine stehen muss. Er streckt seine Äste gegen Himmel, so wie ich einst meine Arme in deine Richtung gestreckt hatte. So greift der Baum mit seinen Ästen nach den Sternen die er niemals greifen wird, so wie ich scheinbar niemehr in deinen Armen ankommen werde. Ob sich seine Blätter von seinem Stamm absagen möchten. Genug davon haben.
Ein Baum ohne Stamm wäre schlieslich auch nur ein Strauch. Und ohne den Stamm der seine Wurzeln Tief in der Erde hat, so wie du deine Wurzeln in meinem Leben gesetzt hast, jeden Tag, jede Woche jeden Monat jedes Jahr. Dich immer weiter ausgebreitet hast, so haben sich die Wurzeln des Baumes auch in der Erde vergraben. Sie bilden seine Standfestigkeit. Auf Ihnen Steht er, fast unsichtbar. Seine Rinde ist grob und aufgerissen und trotzallem besteht er und wächst weiter, aufgerieben durch die Zeit. Die Zeit die auch wir zusammen hatten.
Vielleicht ist es nicht möglich wegzulafen sich zu entfernen, vielleicht muss man einsehen das man zusammen hatte eben der Stamm ist, der einst die Blütte der Beziehung getragen hat und das auch diese Blütten abfallen um etwas neuem Platz zu machen. Es löst sich ein Blatt und gleitet langsam in Richtung Boden. Der Wind lässt es ein wenig in der Luft tanzen. So wie wir uns voneinander gelöst haben, hin und wieder einen aufschwung hatten und letztendlich doch den Boden der Tatsachen erreicht haben. Du wirst mir keinen Schutz mehr bieten, wirst dich nicht zu mir verlaufen. Wenn ich dir begegnen sollte, unverhofft oder oft wird es ein Hauch von Sommer sein in dem wir Glücklich waren. Der Wind der uns umgibt ist kalt, er läutet den Winter ein. Die Kälte zwischen uns sie ist nicht zu verleugnen. Wir haben die Lasten der Vergangenheit abgelegt in dem wir einander gehen liesen. Wie der Baum seine Blätter gehen lässt. Doch der Stamm bleibt bestehen, mit all seinen Wurzeln. Genauso bleibst du in meinem Leben als Erinnerung. Neue Äste werden nach dem Himmel greifen, neue Blätter und Blüten den Baum schmücken. Vögel steigen aus der Krone des Baumes auf, fliegen in alle Himmelsrichtungen. Jeder von ihnen ist wie die Erinnerung an die Trännen die ich deinetwegen vergossen habe. Doch sie fliegen etwas neuem entgegen.
Ein Schwung, ein Kräftiger Abstoss, ein kurzer unsicherer Flug in der Luft und dann lande ich wie gewohnt mit beiden Füssen auf dem Boden.
Zeit für den ersten Schritt! Zeit für etwas neues!


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